Mein Name ist Michelangelo, und damit eins hier gleich ganz klar ist: Ich kann weder mit dem Meißel, noch mit dem Pinsel umgehen. Mein Talent liegt auf dem Gebiet der Schreibfeder, doch auch diese Gabe verschleuderte ich zunächst, so wie ich in meinen jungen Jahren als gedankenloser Tunichtgut alles verschleuderte, was ich in die Hände bekam. Ohne Mercuria wäre ich wahrscheinlich mein ganzes Leben lang der windige Gazettenschreiber geblieben, der ich war, als diese Geschichte beginnt. Und darum ist sie ihr gewidmet, diese Geschichte.
Rom 1566: Der junge Novellant Michelangelo ist ständig auf der Suche nach pikanten Geschichten, die er hemmungslos verdreht und zu sensationstriefenden Gazetten verarbeitet. Auf einer Messe zur Läuterung von Prostituierten lernt er die in Würde und Wohlstand gealterte Kurtisane Mercuria kennen, die seine Vermieterin wird. In ihrem Haus lernt er den Bildhauer und Antikenfälscher Gennaro kennen, mit dem er kurz darauf bei einer Raubgrabung auf ein Skelett mit einer skurrilen Besonderheit stößt. Was zuerst nur nach einer weiteren haarsträubenden Räuberpistole für seine Gazetten aussieht, wird bald zu einer Reise in die Vergangenheit: Begleitet von Rückblenden auf Mercurias Leben rollt Michelangelo die Geschichte des Toten auf und kommt dabei nach und nach hinter sein Geheimnis. Er blickt dabei plündernden Landsknechten über die Schulter, wird von einem Kardinal als Schnüffler verpflichtet, deckt die wahren Gründe für einen der größten Skandale des Jahrhunderts auf, verliebt sich in eine Tochter aus gutem Haus, die derbe Gedichte schreibt und hilft Mercuria, die Rechnung ihres Lebens zu begleichen.