Wir sahen uns wortlos an. Und mir war, als könnte er durch meine Augen hindurch in meinen Kopf blicken und all die Dinge sehen, die darin ausgelöscht waren, während nur ein Name wie ein Echo zwischen den Wänden meines entleerten Schädels hin und her geworfen wurde: Pandolfo. Das Fadenende, das plötzlich aus dem verschlossenen Kokon meiner Erinnerungen hervorschaute. Ich war Pandolfo.

 

Pandolfo ist das Ergebnis jahrelanger Arbeit, denn Epoche und Schauplatz beschäftigen mich seit meiner Dissertation, und da hatte dieses Jahrtausend noch nicht einmal angefangen. Als ich 2014 beschloss, das Ganze endlich zu einem Roman umzuarbeiten, gab es einiges aufzufrischen. Womit wir beim Thema wären.

 

Der Roman erzählt die Geschichte eines jungen Mannes, der durch einen Schlag auf den Kopf sein Gedächtnis verloren hat und auf der Suche nach seiner Identität einem steinreichen Seidenhändler, dessen flugmaschinenbauenden Zwillingsbruder, einem exilierten türkischen Prinzen, einem schwer angeschlagenen Leonardo da Vinci, einem wahrscheinlich von ihm in seinem früheren Leben geschwängerten Mädchen mit äußerst losem Mundwerk und einer ganzen Reihe weiterer schräger Gestalten begegnet. Nebenbei gibt es einen Mord aufzuklären. Dabei stellt sich heraus, dass der eine oder andere von Pandolfos vermeintlich neuen Bekannten in seinem früheren Leben schon einmal seinen Weg gekreuzt hat.