Die besondere Faszination, die von der Geschichte Bremens ausgeht, ist mit der Lage am Fluss verbunden: Die Weser war entscheidend für die Ansiedlung von Händlern und den Anschluss an ein weit reichendes Verkehrsnetz, auf dem neben Waren auch Ideen ausgetauscht wurden. Mit dem Wohlstand erwarb Bremen eine Unabhängigkeit, die die Stadt seit acht Jahrhunderten gegen alle Vereinnahmungsversuche verteidigt hat – was im Gegenzug bedeutete, dass man sich in Krisenzeiten auch nur auf sich selbst verlassen konnte. Das daraus resultierende Selbstbewusstsein machte es möglich, der Stadt ihren Platz gegen mächtige Nachbarn, schwergewichtige Konkurrenten und den widerspenstigen Weserstrom immer wieder neu zu erkämpfen.

Dieses Buch soll die Stadt auf ihrem Weg durch die Geschichte begleiten und ihre Bewohner belauschen und beobachten, wann immer sie aus dem Schatten der Kontore und Werkstätten ins Licht der Überlieferung treten. Diese Geschichte beginnt nicht erst mit dem Angelsachsen Willehad, der die Grundlage für den Ausbau einer kleinen Missionsstation zur Bischofsstadt schuf. Sie beginnt mit der Niederlassung namenloser Siedler auf der Düne, deren Spuren bei Ausgrabungen ans Licht kamen. Das Buch bringt die neuesten Erkenntnisse von Archäologen und Historikern in eine verdauliche Form und zeigt, wie Missionare und Kaufleute, Reformatoren und Revolutionäre, Politiker und Trümmerfrauen Bremen zu dem machten, was es heute ist.

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