Welche Völker stapften durch die Furt an der Aa, als es noch kein Münster gab? Weshalb gründete der Missionar Liudger ausgerechnet an dieser Stelle ein Kloster? Wie kam es, dass dieses Kloster in wenigen Jahrhunderten zu einer der wichtigsten Handelsstädte Westfalens werden konnte? Warum konnte auf dem Boden Reformation gerade hier ein Regime der überall geschmähten und verfolgten Täufersekte heranwachsen? Wie kam es, dass ausgerechnet Münster für den wichtigsten Friedenskongress der frühen Neuzeit auserkoren wurde? Wie erlebte man in der Stadt die stürmischen Zeiten der französischen Revolution, der preußischen Bevormundung und der deutschen Staatsgründung bis zum ersten Weltkrieg? Wie gelang es den Nationalsozialisten, auch hier ihre Diktatur zu errichten, und wie wurde deren Untergang in Münster erlebt?

Eine Flut von Büchern, Bildbänden und Beiträgen ist diesen Fragen in den letzten Jahrzehnten auf den Grund gegangen. Abgesehen von einer aufwändigen und wissenschaftlich anspruchsvollen dreibändigen Stadtgeschichte fehlte bisher aber eine übergreifende Darstellung der Geschichte von Münster, die sich an ein breites Publikum wendet – eine Lücke, die nun geschlossen wird. Dieses Buch folgt der Stadt durch die Jahrhunderte, blickt ihren Bewohnern in deren Alltag über die Schulter und ordnet ihr Leben vor der Kulisse der europäischen und deutschen Geschichte ein, in der sie meistens Statisten, manchmal aber auch Akteure waren.

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